Bei der Masse an Webhostern hat man aktuell die Qual der Wahl. Aber ohne geht es nunmal nicht, wenn man eine eigene Präsenz im WWW veröffentlichen will. Blenden wir jetzt mal die ganzen kostenlosen (werbefinanzierten) Angebote aus und nehmen wir gleich einen Webhosting Vergleich zu Rate, der uns zumindest eine Gegenüberstellung der größten Webhoster liefert. Hier sieht man dann auch, was genau man vom jeweiligen Webhoster für Leistungen und Preise erwarten kann. Doch welche Anforderungen habe ich? Und was ist, wenn das Projekt wächst? Hier kommt ein kleiner Leitfaden zur Wahl des richtigen Webhosters.
Knackpunkt: Die eigenen Ansprüche genau zu kennen
Da stellt sich zuerst die Frage: Wie soll das eigene Webprojekt aussehen? Will man lediglich eine einfache HTML-Seite ins Netz schicken und hier und da vielleicht etwas Bildmaterial hinzufügen, dann reicht ein kleinerer Speicherplatz aus, mitunter noch im MB-Bereich. Ist jedoch ein größeres Projekt auf Basis eines CMS, vielleicht mit umfangreichen Medienarchiv, oder ein Online-Shop geplant, so muss man natürlich auch an die Zukunft denken. Ein Blog, Forum oder eine Produktpalette wächst schließlich mit der Zeit und da macht es Sinn, sich im Vorfeld mit ausreichend Webspace (also Speicherplatz auf dem Server) einzudecken.
Es reicht allerdings nicht aus, über genug Platz zu verfügen. Mindestens genauso wichtig ist eine Datenbank, die auch noch dazu schnelle Datenübertragung gewährleistet. Hier wird es schon schwieriger, das für sich richtige Niveau zu finden. Denn der benötigte Traffic (also der Datentransfer) ist nicht leicht einzuschätzen, da man bei einem neu gestarteten Webprojekt nie genau sagen kann, wie viele Besucher man im Monat zu erwarten hat.
Natürlich braucht man auch Email-Adressen. Momentan bieten eigentlich alle namhaften Hoster ausreichend Postfächer an. Achten Sie hier auf die zur Verfügung gestellte Speicherkapazität. Hier empfiehlt sich schon etwas im Gigabyte-Bereich zu suchen, damit man nicht ständig sein Postfach wegen Überfüllung leeren muss.
Zusätzlicher Traffic kann teuer werden
Anfangs wird es sicher überschaubar sein, doch das Ziel eines jeden Webmasters ist es schließlich, so viele Besucher wie möglich auf seine Seite zu ziehen. Eine durchschnittliche private Seite oder Unternehmenspräsenz benötigt vielleicht ein paar Hundert Megabyte im Monat. Mit zunehmendem Interesse an der Webseite, wird aber auch der Bedarf nach einer größeren Datenmenge laut. Man schätzt, dass ein Besucher etwa 50 Kilobyte an Traffic verursacht. Damit kann man schonmal 40.000 Besucher pro Monat abdecken, wenn man ein Datenvolumen von 2 GB im Monat hat. Wenn Sie jedoch auf ihrer Webseite Downloads, umfangreiche Bildergalerien oder Videos zur Verfügung stellen möchten, so steigt auch der Traffic. Je mehr gedownloaded wird, desto größer ist die benötigte Datenmenge.
Erkundigen Sie sich beim Vergleich daher unbedingt auch nach den Kosten für zusätzlichen Traffic. Allerdings sollte man hier natürlich auch die Kosten mit den Einnahmen abwägen. Denn wenn die Besucher der Webseite pro Monat schon ein Limit von 2 GB Datenvolumen verbrauchen, dann dürfte das Geld schnell wieder eingebracht sein. Hier sollte man unbedingt auch den Service in den Vordergrund stellen und etwas investieren.
AGB: Der Teufel steckt im Detail
Ist Ihnen bewusst, was genau Ihr Webprojekt können soll, so können Sie damit beginnen, die Anbieter und ihren Service miteinander zu vergleichen. Seriöse Webhoster erkennt man zum Beispiel daran, dass sie bei ihren AGB (Allgemeinen Geschäftsbedingungen) ins Detail gehen und diese auf ihren Internet-Präsenzen übersichtlich darstellen. Wenn Ihnen die Geschäftsbedingungen zu verwirrend erscheinen, fragen Sie noch einmal nach. Sagt Ihnen Ihr Gefühl jedoch, dass Sie sich anderweitig umsehen sollten, dann hören Sie darauf. Seriöse Webhoster sind schließlich darauf bedacht, ihren Kunden den eigenen Service gut verständlich offenzulegen. Achten Sie bei den Angeboten auf eventuelle Preisaufschläge und Kautionen.
Stichwort: Domain(s)
Natürlich muss der Webspace auch unter irgend einer Adresse im Netz zu finden sein. Das erledigt dann die Domain. In der Regel ist bei jedem Webhosting-Paket mindestens eine .de-Domain inklusive, manchmal sogar mehr. Will man eine andere Domainendung wie .com, .net oder .org, kostet das meist einen Aufschlag.
Achten Sie beim Vertrag darauf, dass die Domain auf Sie und nicht auf den Webhoster registriert wird. Wollen Sie den Anbieter später einmal wechseln, kann es hier problematisch werden. Bei der Vertragslaufzeit sollten Sie sich nicht länger als ein Jahr binden und innerhalb von 30 Tagen kündigen dürfen.
Kundenservice vorallem für unerfahrene Betreiber enorm wichtig!
Weiterhin ist ein guter Service enorm wichtig. Im Notfall muss der Webhoster jederzeit erreichbar sein und sich sofort um eventuell anstehende Probleme kümmern. Schließlich geht es für Sie um bares Geld, wenn Sie zum Beispiel einen Online-Shop betreiben oder an Werbeeinnahmen über Ihre Webseite verdienen. Zum Einen muss man schnelle Hilfe per eMail erwarten können. Bei anderen Problemen wird ein Anruf nötig sein, für den der Hoster eine Rund-um-die-Uhr-Hotline bereithalten sollte. Achten Sie bei dieser Hotline darauf, dass für Sie keine Extrakosten anfallen. Um den Service zu beurteilen, können Sie auf Kundenerfahrungen im Internet zurückgreifen oder ihn einfach testen. Scheuen Sie sich nicht einfach einmal eine Email zu schicken oder anzurufen um zu sehen, wie man reagiert.
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